Heute war mein letzter Arbeitstag! Heute Morgen gab es zwei verschiedene Gruppen in effeff, die “Unser Raum” und “Multikulti Krabbelgruppe” heißen. Beides haben Mütter und ihre Kinder aber “Unser Raum” ist für Flüchtlinge. Im Gegensatz dazu ist die “Multikulti Krabbelgruppe” für alle Mütter und Kinder, obwohl die Mehrheit einen Migrationshintergrund haben. Ich war zuerst in dem Angebot “Unser Raum,” das auf dem Spielplatz passiert ist. Ich habe die Kinder aufgepasst, während ich auch mit den Müttern gesprochen habe. Eine Frau, die aus Syrien gekommen ist, kann Deutsch. Sie hat erzählt, wie sie nach Deutschland in einem Boot gekommen ist. Viele Menschen sind krank geworden, weil es sehr kalt war. Die Frau ist sicher zuerst nach Griechenland gefahren, obwohl es ein anderes Boot gab, das gesunken hat. Alle auf diesem Boot sind gestorben. Es ist schwer für sie, darüber zu reden, aber andere Mütter in der Gruppe hatten wahrscheinlich ähnliche Erfahrungen. Deswegen können sie einander unterstützen.
Ich habe auch die Multikulti Krabbelgruppe besucht. Diese Frauen haben einen Migrationshintergrund, aber sie können besser Deutsch, weil sie schon seit einigen Jahren in Deutschland leben. Eine Mutter hat Apfelkuchen mitgebracht, der sehr lecker war.
Am Nachmittag habe ich nochmal mit der Hausaufgabenbetreuung geholfen. Aber die Betreuung war dieses Mal für Erwachsenen, die Deutsch in einem Sprachkurs lernen müssen. Am Anfang gab es zwei Frauen. Fiona und ich haben mit einer Frau gearbeitet, die aus Somalia gekommen ist. Sie heißt Lul. Ihre vier Kinder sind allein in Kenia und Lul versucht jetzt, sie zu holen. Die Lehrerin der Hausaufgabenbetreuung hat erklärt, wie ein DNA Test funktioniert. Nur die Kinder der Frau können nach Deutschland kommen und deswegen muss sie belegen, dass sie die Mutter der Kinder ist. Lul ist in Deutschland mit ihrem Vater, der blind ist. Sie muss für ihn aufpassen und Mädchen dürfen in Somalia nicht in die Schule gehen. Deswegen ist es sehr schwer für sie, einen Sprachkurs zu machen.
Es gab auch einen alten Mann, der später gekommen ist. Er ist aus Afghanistan gekommen und spricht Farsi. Obwohl er keinen Sprachkurs machen muss, weil er zu alt zu arbeiten ist, kommt er jede Woche. Wie Lul kann er nicht seine Muttersprache lesen und schreiben. Trotzdem möchte er sein Deutsch üben. Fiona hat erklärt, dass der Fortschritt mit alten Leuten kommt langsamer, weil sie die Information vergessen. Heute hat der Mann den Buchstabe “A” immer wieder geschrieben und seine Handschrift ist besser geworden!
Danach habe ich das Fahrradwerk besucht, wo Flüchtlinge und arme Menschen ein billiges (10 Euro) Fahrrad kaufen können. Andere Leute spenden ihre alte Fahrräder und die Stadt gibt Geld für Bauteile, so dass das Fahrradwerk funktionieren kann. Die Männer, die dort arbeiten, sind pensioniert. Sie zeigen den Flüchtlingen, wie sie die Fahrräder reparieren können, um sie selbstständig zu machen. Ohne das Fahrradwerk wäre es schwer für Flüchtlinge, in die Schule oder zur Arbeit zu gehen. (Sie dürfen keinen Führerschein bekommen.)