4.6 (Tag #7)

Freunde im Tafelladen
Die Deponie

Heute war die Arbeit im Tafelladen anders als normalerweise. Anstatt der Arbeit im Geschäft, bin ich im Lastwagen mitgefahren, als der Müll zur Deponie gebracht wurde. Wenn Geschäfte dem Tafelladen Lebensmittel geben, werden die Lebensmittel in Kartons transportiert. Deswegen hatten wir viele Kartons. (Die Arbeiter im Tafelladen müssen auch viele Lebensmittel neu verpacken und das produziert Müll.) Ich war sehr beeindruckt davon, wie der Müll in der Deponie sehr effektiv sortiert wird. Ich hatte noch nie zuvor sehr viele große Kuben gesehen. Der Mann, mit dem ich gefahren bin, hat gesagt, dass alle für den Müll bezahlen müssen. Sie verdienen Geld, wenn sie Plastik und recyclebare Materialien zurück bringen. Ich glaube, dass Menschen Müll vermeiden, um der Umwelt zu helfen.

Danach haben wir Lebensmittel von verschiedenen Geschäften abgeholt. Als wir zurück zum Tafelladen gefahren sind, habe ich mit einem Mann gesprochen, der aus Syrien gekommen ist. Er kann Russisch, Arabisch, English und Deutsch, obwohl Arabisch seine Muttersprache ist. Er sagte, dass sein Sohn kein Arabisch sprechen möchte, sondern er möchte nur Deutsch reden. Es ist jetzt leichter für ihn auf Deutsch zu sprechen, weil er es jeden Tag in der Schule benutzt. Das zeigt, dass die Integration für Kinder und ihre Eltern unterschiedlich ist. Manchmal ist es schwer für die Eltern, weil ihre Kinder sehr schnell Deutsch reden können. Die Kinder wachsen in einer anderen Kultur auf.

Am Nachmittag hatte ich einen Termin mit Frau Chevalier, die die Integrationsbeauftragte für den Landkreis Karlsruhe ist. Sie entscheidet in welche Städte die Flüchtlinge kommen, welche Sprachkurse sie machen und wie die Städte im Landkreis Karlsruhe die Flüchtlinge unterstützen können. Ich habe ihr viele Fragen gestellt, um mehr über ihre Rolle zu lernen. Hier die interessantesten Punkte des Interviews:

  1. Flüchtlinge müssen einen Sprachkurs machen, um Deutsch zu lernen. Andere Leute, die nicht Flüchtlinge sind, könnten den Kurs auch machen, aber sie müssen dafür bezahlen. (In Gegensatz dazu ist er kostenlos für die Flüchtlinge.)
  2. Deutschland unterstützt andere Länder, die viele Flüchtlinge aufnehmen. Ein Beispiel ist die Türkei, ein Land, das volle Flüchtlingslager hat.
  3. Der Weg in andere Länder ist sehr teuer und gefährlich. Deswegen gehen viele Flüchtlinge in ihre Nachbarländer. Manchmal hat die Familie nur Geld für eine Person nach Deutschland.
  4. Minderjährige Flüchtlinge (Kinder, die allein nach Deutschland geflohen sind) wohnen in einem Haus, ähnlich wie ein Waisenhaus, wenn sie nach Deutschland kommen. Deutsche Kinder wohnen dort auch.
  5. Manche Leute kommen nach Deutschland von Ländern, in denen sie nicht verfolgt wurden. Sie werfen ihre Pässe weg, um zu sagen, dass sie zum Beispiel aus Syrien oder dem Irak gekommen sind. Sie täuschen vor Asylbewerber zu sein. Sie hoffen, dass sie die Hilfe bekommen, die nur Flüchtlingen zustehen. Aus diesem Grund gibt es ein Gesetz, das sagt, dass man Papiere haben muss, um Bargeld von der Regierung zu bekommen.
  6.  Viele Flüchtlinge hatten höherwertige Berufe zu Hause. Zum Beispiel kommen viele Ärzte nach Deutschland. Wenn ihre Zeugnisse anerkannt werden, müssen sie nicht zurück an die Uni gehen.
  7. Bei Flüchtlingsfamilien geht meistens nur der Vater in einen Sprachkurs, während die Mutter mit den Kindern zu Hause bleibt. Deswegen lernen viele Mütter kein Deutsch oder erst später.
  8. Es gibt viele verschiedene Berufe, die bei der Integration helfen. Frau Chevalier sagte, dass sie nicht direkt mit den Flüchtlingen spricht, sondern sie arbeitet hinter den Kulissen. Das ist ein Nachteil ihres Berufes.
  9. Frau Chevalier möchte nicht nur Flüchtlingen helfen. Es gibt viele Deutsche mit Migrationshintergrund und ein Viertel der Bevölkerung im Landkreis Karlsruhe besteht aus diesen Menschen. Sie sind Migranten oder ihre Eltern sind aus einem anderen Land gekommen. Obwohl sie keine Flüchtlinge sind, brauchen sie auch Hilfe, um sich zu integrieren.
  10. Wenn eine Person nach Deutschland kommt, die Asyl sucht, könnte sie einen Ablehnungsbescheid bekommen. Er sagt, dass sie weggehen muss. Könnten diese Menschen danach versuchen, Migranten anstatt Flüchtlinge zu sein? Das ist jetzt eine Debatte in Deutschland.

Die Vereinten Nationen (United Nations) haben die Menschenrechte geschrieben. Artikel 14 sagt, dass man ein Recht auf Asyl in anderen Ländern hat. Meine Meinung nach ignorieren Länder die Menschenrechte, wenn sie ihre Grenzen schließen. Deswegen kann man sagen, dass eine Mauer zwischen den USA und Mexiko gegen die Menschenrechte verstoßen würde.

Das Logo des Cafe Vielfahrt

Nach dem Termin, sind Kirstin und ich zum Café Vielfalt gegangen. Das ist für Menschen mit Beeinträchtigung. Sie kommen, um Kuchen zu essen und miteinander zu reden. Ein paar Menschen haben mit mir gesprochen und sie waren sehr freundlich!

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